§ 93. Das Königreich Sachsen. — § 94. Die thüringischen Staaten. 193
Die norddeutschen Staatett (außer Preußen).
§ 93.
Das Königreich Sachsen.
Ein dreieckiges Gebiet, das im N. der Leipziger Bucht, im S.
dem Lausitzer, Elbsandstein- und Erzgebirge angehört.
Sachsen besitzt bedeutenden Reichtum an Mineralschätzen, daraus
hat sich im w. Teil des Königreichs ein Jndustriebezirk entwickelt, der
zu den am dichtesten bevölkerten Gebieten der Erde gehört.
Das Land wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. An der
Elbe: Dresden (515000 Einw.), „Elb-Florenz", durch seine herrliche
Lage, seine Kunstschätze und seine Bauten (Schloß, Zwinger, Kreuzkirche,
Brühlsche Terrasse) wohl die schönste Stadt Deutschlands. Elbaufwärts
die „sächsische Schweiz" mit dem Königstein, einst die stärkste Festung
Mitteleuropas. Dampferverkehr Dresden — Schandau, Mittelpunkt
der sächsischen Schweiz. Im Bereich des sächsischen Silberbergbaues die
berühmte Bergakademie Freiberg an der Mulde (30000 Einw.).
Die größte Stadt Sachsens nächst Dresden ist Leipzig (502000
Einw.), an Elster und Pleiße gelegen. Einst Mittelpunkt des Handels
von Mitteleuropa (Messe). Auch heute noch außerordentliche Handels-
und auch industrielle Tätigkeit. Leipzigs Buchhandel der erste in Europa.
Reichsgericht. Universität. (Völkerschlacht 18. Oktober 1813.)
Im W. der sächsische Jndustriebezirk: Zwickau, Mittelpunkt des
Steinkohlenbergbaues, Porzellan- und Glasindustrie, Chemnitz
(244000 Einw.), Glauchau, Reichenbach (Bahnknotenpunkt für den
Verkehr nach Hof und Eger). Hier überall Baumwollverarbeitung,
Band- und Spitzenfabriken, Herstellung sog. Konfektionswaren, be-
sonders in Plauen.
In dem Gebiete r. der Elbe Bautzen an der Spree, Zittau
an der Neisse (Leinenfabrikation).
§ 94.
Die thüringischen Staaten.
1. Großherzogtum Sachsen-Weimar. Weimar an der
Ilm (31000 Einw.), seine Glanzzeit unter Karl August, Goethe und
Schiller. Jena an der Saale, Universität (Schlacht am 14. Ok-
tober 1806). An der No.-Ecke des Thüringer Waldes Eisenach
mit der Wartburg.
Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 1z
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Freiberg Karl_August Karl August Goethe Schiller Daniel
194
§ 95. Die Staaten an der Seeküste.
2. Herzogtum Sachsen-Meiningen, im Gebiet der Werra,
an ihr die Hauptstadt Meiningen. Im Gebirge Sonnenberg,
Mittelpunkt der Hausindustrie in Holz- und Spielwaren.
3. Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha besteht aus einem
s. nahe an den oberen Main reichenden Teile mit Kobürg und einem
n. Teile, zwischen preußischem (Erfurt) und weimarischem (Eisenach)
Gebiet; über Weimar—erfurt—gotha—eisenach geht die Bahn Berlin
—Halle—frankfurt (f. § 87). Gotha (36000 Einw.), Geographische
Anstalt von Perthes. Erste deutsche Feuer- und Lebensversicherungs-
gesellschaft.
4. Herzogtum Sachsen - Altenburg, an das Königreich
Sachsen grenzend. Reicher Bauernstand mit charakteristischen Trachten.
Hauptstadt Altenburg an der Pleiße.
5./6. Die Fürstentümer Schwarzburg - Rudolstadt und
Schwarzburg-Sondershausen, im s. Teile im Schwarzatal die
Stammburg Schwarzburg, hier auch an der Saale Rudolstadt;
im n. Teile, im thüringischen Hügellande, Sondershausen.
7./8. Die Fürstentümer Reuß jüngere und Reuß ältere
Linie. An der Elster Gera, Fabrikation von Musikinstrumenten,
und Greiz.
§ 95.
Die Staaten an der Seeküste.
1. Großherzogtum Oldenburg, vom Jadebusen als Streifen
nach S. sich erstreckend. Die Bewohner sind auf Ackerbau und die
mit der See zusammenhängenden Gewerbe angewiesen.
Hauptstadt Oldenburg (28000 Einw.) an der Hunte.
Zum Großherzogtum gehören: das Fürstentum Lübeck mit
Eutin und das Fürstentum Birkenfeld an der Nahe mit Ober-
stein (Achatschleifereien).
2./3. Die Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und
Mecklenburg-Strelitz; fruchtbarer Boden, daher Landwirtschaft;
Handel und Gewerbe nicht von Bedeutung.
Hauptstadt Schwerin (41000 Einw.), am gleichen See. Rostock,
Universität, nahe der Mündung der Warnow, Geburtsort Blüchers.
Wismar, Hafenplatz. Parchim, Geburtsort Moltkes.
Hauptstadt von Mecklenburg-Strelitz Neu-Strelitz.
Die drei freien Reichsstädte:
4. Die Freie und Hansestadt Hamburg, an der bis hier-
her für Seeschiffe zugänglichen unteren Elbe (802 000 Einw.). Der
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68
Landeskunde.
3. Die Bewohner gehören, wie auch die im Thüringer Walde, zum
deutschen Volksstamm der Thüringer und sind evangelisch. Von der
Landwirtschaft ist der Gartenbau hoch entwickelt; der Anbau von Zucker-
rüben, die in zahlreichen Zuckerfabriken verarbeit werden, wird in
großartigem Maßstabe betrieben. Der Bergbau liefert Salz und
Braunkohlen.
Iii. Staatliche Gliederung und Ortskunde. In das Thüringer
Land teilen sich die Staaten Preußen mit den südwestlichen Gebieten der
Provinz Sachsen und einzelnen Gebieten im Thüringer Walde, das
Großherzogtum Sachseu-Weimar, die Herzogtümer Sachsen-
Coburg-Gotha und Sachsen-Meiningen und die Fürstentümer
Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzbnrg-Sondershausen.
a) In der Provinz Sachsen: Erfurt R.-B.-H. in fruchtbarer Gegend
gelegen, berühmt durch seine Gärtnerei. — Nordhausen, bekannt durch
Brennereien. — Eisleben, Bergwerksstadt, Luther *. — Merseburg,
R.-B.-H., an? — Halle, bedeutender Industrie und Handelsplatz an der
Saale; ergiebige Saline; in der Nähe der Stadt reiche Brauukohleulagcr.
Universität. •—- Suhl, Fabrikstadt am Südabhange des Thüringer Waldes;
Gewehrfabrikation.
b) Im Großherzogtum Weimar: Weimar, Residenz. — Jena,
thüringische Landesuuiversität. — Ilmenau, reizender Badeort am Thüringer
Walde. — Eisenach, am Nordende des Thüringer Waldes, am Fuße der
sagenumwobenen Wartburg.
c) Im Herzogtum Sachsen — Coburg — Gotha: Gotha, Residenz
mit schönen Anlagen. — Coburg, Sommerresidenz in sehr schöner Lage.
ä) Im Herzogtum Sachsen-Meiningen: Meiningen, Hst. an? —
Sonneberg, Spielwaren.
e) Im Fürstentum Schwarzburg — Rudolstadt: Rudolstadt, Hst. au?
f) Im Fürstentum Schwarzburg — Sondershausen: Sonders-
hausen.
4. Oer föan.
1. Gebirgsnatur. Der Harz ist ein Massengebirge, das sich in der
Richtung 80. nach Nw. erstreckt, nach Nw. an Höhe zunimmt und
zu dem umliegenden Hügel- und Tieflande steil abfällt. Am schroffsten
sind die Randabfälle nach dem nördlichen Flachlande, am wenigsten aus-
gebildet im 80., wo das Gebirge in das Mansfelder Hügelland übergeht.
Man teilt den Harz ein in den rauhen, mit dunkeln Nadelwäldern bestandenen
Oberharz, der die höchste Erhebung des Gebirges, den Brocken (1140 m),
trägt, und in den mit Laubwäldern und fruchtbaren Talgrüudeu geschmückten
Unterharz.
Der Oberharz erscheint in seiner Masse gleichsam wie ein Berg, auf
dem sich zahlreiche Gipfelspitzeu erheben. Über die Grenze des Baumwuchses
hinaus ragt die granitische Flachkuppe des Brockens. Sie ist mit riesigen,
oft wunderlich gestalteten Granitblöcken besäet und mit Mooren bedeckt.
Unter den Felsen gibt es einen „Hexenaltar" und eine ,,Teufelskanzel."
Von der Klippe des Brockens bietet sich dem Beobachter eine großartige
Ruudsicht dar; doch wird sie uur zu häufig durch Wolkeu und Dunst
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Die Staaten bort Basel bis Mainz.
Abb. 79. Ein Schwarzwaldtcil (mit Eisenbahn; — der Höllsteig).
werden dann von Dampfern rheinabwärts bis nach dem holzarmen Holland
geschafft.
Am Fnß der Gebirge treten häufig warme (Mineral-) Quellen zutage, so
auch am Schwarzwald. Am bekanntesten ist Baden - Baden O am Nordende
des Gebirges. Die Zahl der Badegäste ist doppelt so groß wie die der Einwohner.
Weiter nördlich wird die Tiefebene im Osten begrenzt vom Odenwald.
In ihm hielten einst die Nibelungenhelden die Jagd ab, auf der Siegfried er-
mordet wurde. Gegenüber liegen die Hardt und der Donnersberg.
5. Die Staaten von Basel bis Mainz.
K 80 Siehe Atlas, Staateukarte Deutschlands: Auf der Strecke Basel—maiuz
trennt der Rhein zunächst das Großherzogtum Baden vom Reichsland Elsah-
Lothringen und von der Rheinpfalz, die zum Königreich Bayern gehört. Dann
durchfließt er das Südstück des Großherzogtums Hessen. Der Neckar durchfließt
das Königreich Württemberg. Zur Wiederholung: Nenne die Städte, die wir
kennen lernten a) im Großherzogtum Baden; d) im Reichsland Elsaß-Lothringen;
c) in der bayrischen Rheinpfalz; ä) im Großherzogtum Hessen; e) im Königreich
Württemberg! Gib jedesmal an, was du über die einzelnen Städte er-
fahren hast!
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— 47 —
Elbe ziehen. Es ist von großer Fruchtbarkeit und treibt Weizen-,
Zuckerrüben- und Gemüsebau. Brau n schweigt □ (143), die
Hauptstadt des gleichnamigen Herzogtums, hat bedeutende Ge-
werbtätigkelt in Gemüsekonserven und Wurstwaren, ist ferner be-
kannt durch seinen Buchhandel und die Technische Hochschule.
Staatenkundliches. Welches ist die politische Verteilung dieses
ganzen Abschnittes deutschen Landes?
Die Staatengruppe, welche mit dem Namen thüringische
Staaten zusammengefaßt wird, fällt mit dem oben begrenzten
Thüringen nicht zusammen, sondern greift im W, S und O
darüber hinaus. Das Eisen ach er Oberland reicht nach der
Rhön hin, das s e Meiningen und Coburg nach' Franken;
die reußischen Fürstentümer, Altenburg und ein Teil
von Weimar (der Neustädter Kreis) liegen auf dem Sächsischen
Berglande. Von preußischen Gebietsteilen liegen auf dem
Thüringerwalde die Kreise Schmalkalden (zum Reg.-Bez.
Cassel gehörig), Schleusingen und Ziegenrück (zum Reg.-
Bez. Erfurt); dem Berg' und Hügellande gehören die Reg.-Bez.
Erfurt (fast gauz) und Merseburg (zum Teil) an.
Gib von den nachstehend aufgeführten Staaten die Hauptteile, deren
Lage und Grenzen an! Sie sind sämtlich konstitutionelle Monarchien.
Das Großherzogtum Sachsen-Weimar. 3600 qkm, 417000 meist
evangelische Einwohner, 116 auf 1 qkm.
Orte: Weimar, Jena, Eisenach, Ruhla.
Das Herzogtum Sachsen-Meiningen. 2500 qkm, 278 800 meist
evangelische Einwohner, 111 auf 1 qkm.
Meiningen, Residenz. Sonneberg, Saalfeld.
Das Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha. 1950 qkm, 257000 meist
evangelische Einwohner, 132 auf 1 qkm.
Coburg, die Sommerresidenz des Herzogs. Gotha, meist Winter-
residenz.
Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. 940 qkm, 100000
Einwohner, 106 auf 1 qkm. Hauptstadt ist Rudolstadt.
Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen. 860 qkm, 90000
Einwohner, 105 aus 1 qkm. Die Hauptstadt ist Sondershausen.
vas Sächsische ^ und das Lausitzer3 Bevgland.
_ Das Sächsische Bergland umsaßt das Vogtland, das Erz-
gebirge, das Elbsandsteingebirge und einen Teil des Lausitzer
Berglandes.
Das Vogtland, zwischen dem Fichtel- und Erzgebirge einge-
senkt, ist ein flachwelliges Bergland, das im n-en, niederen Teile
wegen seines milden Klimas Ackerfelder und Wiesengründe trägt.
Das s-e, obere Vogtland ist ein bis 600 m aufsteigender, mit
Nadelwald bestandener Wall, das Elstergebirge^, so genannt
1 Brunos Stadt, tat. Brunonis vicus, woraus weiter Bruneswic'
Brunswich entstand. 2 Sachsen = Schwertmänner, vom ahd. sahs = kurzes
Schwert. 3 Lausitz — Sumpfland, von luza = Sumpf. 4 Elster — das
eilende Wasser, strawa — Fluß. Vgl. Alster.
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Landeskunde von Thüringen
von
tor totamatton»*#
Dr. Fritz Regel, sembueworschun«
o. ö. Professor der Erdkunde an der Universität Würzburg. Br»unsc^"*erv
8chulbuchbibhottw*
Vierte, durchgesehene Auflage._^ ^
Inhaltsübersicht.
Seite
Zur Einführung.....1
A. Thüringen in seiner natürlichen
Umgrenzung.
1. Das Land.
1. Stellung zu den Nachbargebieten 2
2. Grenzen........3
3. Bodengestalt und Bewässerung 4
4. Klima.........14
5. Pflanzen- und Tierwelt ... 15
Ii. Die Bewohner.
1. Allgemeines.......17
2. Zur geschichtlichen Entwicklung 18
Iii. Landeskulturundverteilung
der Städte.
1. Bodenbenutzung.....25
2. Gewerbe........26
3. Handel........27
4. Verkehrswege und Verteilung
der Städte.......28
Seite
B. Die Thüringischen Staaten.
a) Die Ernestinischen Länder.
1. Das Großherzogtum Sachsen . . 30
2. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen 32
3. Das Herzogtum Sachsen-Koburg
und Gotha........33
4. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg 35
b)Dieschwarzburgischenländer.
5. Das Fürstentum Schwarzburg-Ru-
dolstadt.........36
6. Das Fürstentum Schwarzburg-Son-
dershausen........37
c) Die Reußischen Länder.
7. Das Fürstentum Reuß ältere Linie 37
8. Das Fürstentum Reuß jüngere Linie 38
C. Tabellen.........39
D. Bilderanhang.......41
Die Ausdehnung von Thüringen ist nicht überall ganz scharf zu bestimmen.
Die Staatengruppe, welche heute mit dem Namen der Thüringischen Staaten
belegt wird, d. h. die Länder unter der Herrschaft der ernestinischen, schwarz-
burgischen und reußischen Fürsten - das Großherzogtum Sachsen-Weimar-
Eisenach, die Herzogtümer Sachsen-Koburg und Gotha, Sachsen-
Meiningen, Sachsen-Altenburg, die Fürstentümer Schwarzburg-
Rudolstadt und -Sondershausen, sowie Reuß ältere und jüngere
Linie - greift selbst schon an mehreren Stellen über die natürlichen Grenzen
Thüringens hinaus: so das Eisenacher Oberland nach der Rhön hin, Meiningen
und Koburg nach Franken zu, ja die Reußischen Fürstentümer und Mtenburg
werden von manchen überhaupt nicht mehr zu Thüringen, sondern bereits
zum Sächsischen Bergland gerechnet. Außer den Thüringischen Staaten liegen
aber auch erhebliche preußische Gebietsteile in Thüringen. Die meisten der-
selben gehören zur Provinz Sachsen: fast der ganze Regierungsbezirk Erfurt
und vom Regierungsbezirk Merseburg vollständig oder teilweise die Kreise
Merseburg, Halle, der Saalkreis, Weißenfels, Naumburg,
Eckartsberga, Querfurt, Mansfeld, Sangerhausen. Auf der Süd-
Westseite des Thüringer Waldes gehört der Kreis Schmalkalden zur Provinz
Hessen-Nassau, und strenggenommen müßte man auch einige nordwestliche Teile
bis zum Leinetal, welche der Provinz Hannover angehören, und die bay-
rischen Striche im Südosten des Thüringer Waldes östlich der Haßlach-Loquitz-
Regel, Landeskunde von Thüringen. 4. Aufl. 1
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Karl Karl Karl_Friedrichs Karl Friedrichs August Karl_Friedrich Karl Friedrich Furstenberg Friedrich_Brtjfett Friedrich August Steinfeld Karl_Friedrichs Karl Friedrichs
58
B. Das Deutsche Reich.
4. Für st eutu m Reuß j. L.: Ger a.
5. Fürsteittum Schwarzburg-Rudolstadt: Rudolstad t.
6. Fürstentum Schwarzburg-Toudershaufeu: Sondershausen.
7. Großherzogtum Sachsen-Weimar: Weimar, Jena, Apolda, Eisenach.
8. Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha: Gotha, Kobnrg.
9. Herzogtum Sachfen-Meiningen: M e i n i n g e n , Sonneberg.
10. F ü r st e n t u m Woldert: A r o l s e n , Pyrmont.
11. F ü r st e n t u m Lippe: Detmold.
12. F ü r st e n t u m Schaumburg-Lippe: B ü ck e b u r g.
Bon den Provinzen des Königreichs Preußen greifen in die Mitteldeutsche Gebirgs-
schwelle ein: dierheinprovinz,dieprovinzenhessen-Nassan,West-
salen, Hannover, Sachsen und Schlesien.
Iii. Das Norddeutsche Tiefland.
Lage, Umgrenzung, Teile. Das Norddeutsche Tiefland, das etwa
die Hälfte des ganzen Deutschen Reiches einnimmt, setzt sich nach Osten im
Russischen, nach Westen int Holländischen Tieslande fort. Es ist sonach ein Teil des
Rordeuropäischen Tieflandes.
Im Süden bildet seine natürliche Grenze die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle,
im Norden die Nord- und Ostsee.
Durch die Elbe wird das Norddeutsche Tiesland in zwei ungleich große Teile,
in das Westdeutsche und in das Ostdeutsche Tiefland zerlegt.
A. Das Westdeutsche Tiefland und die Nordsee.
Oberflächenform. Nur in der Lüneburger Heide erheben sich einige
Rücken bis zu 170 m; im übrigen ist das Westdeutsche Tiefland nahezu vollkommen
flach wie die benachbarten Niederlande.
K l i m a. Infolge der Nähe des Meeres sind die Winter mild, deshalb
frieren die Nordseehäfen niemals zu und gestatten das ganze Jahr hindurch
Schiffsverkehr, während die Ostseehäfen sich im Winter mit Eis bedecken. Die
Sommer sind kühl. Esherrscht Seeklima.
Bewässerung. Tie bedeutendsten Flüsse sind Weser und Ems.
Die Weser, von ihrer Quelle bis zur Mündung der Fulda W e r r a ge-
naunt (s. S. 47), tritt durch die Westsälische Pforte in die Ebene ein und bleibt vor-
herrschend nach N. und Nw. gerichtet. Ihr einziger bedeutender Nebensluß von der
linken Seite ist die Hunte, welche untechalb Bremen mündet; von der rechten Seite
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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168 Vi. 2. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — b) Mitteleuropa. §156-157.
Bayern acht zwar kleine, aber für das deutsche Geistesleben hochbedeutsame Bundes-
staaten Anteil, die „Mitteldeutsche Staatengruppe":
1. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. An der Ilm ^Weimar,
das kunstpflegende, betriebsame und vomehme „Ilm-Athen" (Goethe, Schiller), an
der Saale *Jena, die Universitätsstadt der Thüringer Staaten, am Fuße der Wart-
bürg das gewerbfleißige * Eise nach.
2. Das Herzogtum Sachsen-Kobnrg-Gotha. * Gotha, der Sitz der ersten
geographischen Anstalt der Erde und Mittelpunkt der thüringischen Porzellan- und
Tabakindustrie. In Franken Koburg, mit hochragender Burg.
3. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen. Meiningen an der Werra.
4. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg. * Altenburg südlich von Leipzig.
5. Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. Rudolstadt an der Saale.
6. Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen am Kiff-
Häuser.
7. Das Fürstentum Reich Älterer Linie, der kleinste deutsche Bundesstaat.
8. Das Fürstentum Renß Jüngerer Linie mit der gewerbtreibenden Haupt-
stadt *Gera an der Elster, dem zweitgrößten Orte Thüringens.
Wegen der Kleinheit der Staaten und des Fehlens von Großindustrie
gibt es keinen großstädtischen Mittelpunkt Thüringens. Die wichtigste Stadt
ist **Ersurt. Wie dieses liegen die volkreicheren Orte fast sämtlich an der alten
thüringischen Hauptstraße, jetzt Eisenbahn, die von Frankfurt a. M. vor dem
Nordrande des Thüringer Waldes hin nach Berlin und Leipzig führt.
6. Sächsisches Gebirgsland.
§ 157. Der größte Teil Sachsens ist gebirgig. Bon W nach 0
reihen sich im S das Elster-, Erz-, Elb-Sandstein- und Lausitzer Ge-
birge aneinander. Diese fallen nach der böhmischen Seite zu steil ab
und gehen nach N in Bergland und dann allmählich in die Tiefebene
über, die den N Sachsens umsäumt (Fig. 30).
a) An den Frankenwald und das Fichtelgebirge lehnt sich nach
No zu das Elsterbergland, gewöhnlich als Vogtland bezeichnet, eine
üonn nach S aus dem Sächsisch-Thüringischen Flachlande langsam
ansteigende Schieferplatte, die nach 3 zu den Charakter eines
Gebirges annimmt und Elstergebirge genannt wird, das bis gegen
800 m ansteigt. Nach Böhmen zu fällt es steil ab. Seine wichtigste Erhebung
ist der granitische Kapellenberg, an dessen Abhang die Weiße Elster, der
Hauptfluß des Vogtlandes, entspringt. Diese, wie ihr rechter Nebenfluß, die
Göltzfch, fließen hier in tief eingeschnittenen Tälern dahin und werden beide
von der Eisenbahn in gewaltigen Brücken überquert Auch weisen viele
Täler reiche landschaftliche Schönheiten auf, so daß man von einer „Vogt-
ländischen Schweiz" spricht.
i Die Göltzschtalbrücke ist 578 m lang, 78 m hoch (vom Wasserspiegel an).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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deutsches Reich.
31
Tuch, Schlachtvieh, Gänseleberpasteten. Das Straßburger Münster
mit seinem 143 m hohen Turm ist weltberühmt. — Bisch-
weier, viele Fabriken. — Hagenau, 17000 E. — Weißen-
bnrg und Wörth, berühmt durch die Siege der Deutschen am
4. und 6. August 1870. — Lützelstein und Lichtenberg
sind kleine Festungen. — Schlettstadt, feste Stadt. — Barr,
viele Fabriken. — Colmar, 33000 E., viele Fabriken. —
Rappoltsweiler, berühmter Weinbau und Fabriken. —
Mülhausen, 83000 E., berühmt durch Kattunfabriken und
Maschinenbau. — Neu-Breisach, Festung. — Markirch,
11000 E., Fabrikstadt. — Gebweiler, 12000 E., viele
Fabriken.
2. Dentsch-Lothringen. — Metz, 60000 E., be-
rühmte Festung, Arsenal, viele Fabriken und lebhafter Handel.
Am 27. Oktober 1870 mußte sich die Festung den Deutschen
ergeben. $n der Nähe sind die durch Schlachten berühmten
Orte: Mars la Tour, Noisseville und Gravelotte. —
Dudenhofen, Festung, Weinbau, Fabriken. — Saar-
gemünd, 14000 E., Fabriken. — .Psalzburg, befestigte
Stadt. — Bitfch, Bergfestnng. — Dieuze, mit großer
Saline. — Marfal, kleine Festung.
1. Wie viele Quadratkilometer und Einwohner haben
a) die Grofsherzogtümer, b) Herzogtümer und c) Fürsten-
tümer Deutschlands? 2. Welches ist das größte und
kleinste Königreich, Grofsherzogtum, Herzogtum und
Fürstentum? 3. Wie viele Einwohner haben die freien
Städte miteinander? 4. An welche Kaisertümer und König-
reiche grenzt Deutschland? 5. Wo sind folgende Männer
geboren: Geibel, Böttcher, Rauch, Kaulbach, Goethe,
Schiller, Blücher, Kopernikus? 6. Suche auf der Karte
von Deutschland Städtenamen, die auf bürg, berg,
Stadt, dorf, au, in, gen, bach oder heim endigen!
Produkte.
A. Waturprodukte.
I. Aus dem Mineralreiche.
tz 56. Eisen: Rheinprovinz, Westfalen, Schlesien, Bayern,
Württemberg.
Silber: Erzgebirg, Harz, Niesengebirg.
Kupfer: Sachsen, Westfalen und prenß. Hessen, Harz.
B lei: Erzgebirg, Westfalen, Rheinprovinz, Harz.
Zinn: Erzgebirg.
Zink: Schlesien, Rheinprovinz.
Steinkohlen: Preußen (Oberschlesien, Hannover, Westfalen,
am Rhein), Sachsen (Zwickau, bei Dresden im Plauenschen Grunde),
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: August Geibel Goethe Schiller